Leider gibt es in Sachen Ansage-Automaten der KVB noch nichts Neues. Nachdem ich am 17. August mal wieder auf dem Bahnsteig stand – direkt neben dem Ansage-Automaten – und nichts verstanden habe, habe ich mich daraufhin erneut per Instagram an die KVB gewandt. Hier der Chatverlauf.
Ich am 17. August 2022:
Liebe KVB,
die Anlage–Automaten an den Haltestellen Sülzburgstraße, Sülzgürtel und Klettenbergpark sind viel viel viel zu leise eingestellt. Selbst wenn man direkt daneben steht, und es ist fließender Verkehr und es unterhalten sich Leute rundum, versteht man wirklich gar nichts!
Können Sie die Ansagen bitte zumindest etwas lauter stellen? Es muss ja nicht mega laut sein, aber so geht es wirklich gar nicht. Ich stand wirklich 20 cm daneben und habe nichts gehört! Und da ich fast blind bin und die Anzeige–Tafel nicht sehen kann und auch nicht auf der einfahrenden Bahn erkennen kann, wo die hinfährt, brauche ich diese Unterstützung. Bitte ändern Sie das.
Danke und einen schönen Abend, Saskia
PS: auch an der Haltestelle Neumarkt oberirdisch Richtung Sülz beziehungsweise Gegenrichtung ist das der Fall. Man versteht wirklich nichts.
Antwort des KBB-Social-Media-Teams am 16. August 2022:
Das klingt nicht gut! Ich habe deinen Hinweis weitergeleitet – die Kollegen schauen sich das mal an. VG
Erneute Antwort KVB-Social-Media-Team etwas später:
Hallo nochmal!
Ich habe schon eine Rückmeldung für dich.
Hinsichtlich der Lautstärke müssen wir immer wieder zwischen Beschwerden der Anwohner und denen der Fahrgäste abwägen. Generell ist bei dem Projekt der neuen Anzeiger geplant, die Ansagen in Abhängigkeit der Umgebungslautstärke zu regeln. Erste Versuche dazu sind bereits am Aachener Stern eingebaut. Nach Prüfung und Abnahme soll es dann stadtweit ausgerollt werden. Dann wird es bestimmt besser.
LG
Ich daraufhin, ebenfalls 18. August 2022:
Hallo,
danke für die Rückmeldung. Bei den genannten Haltestellen (Neumarkt, Sülzburgstraße, Klettenbergpark und Sülzgürtel) ist definitiv eine höhere Lautstärke erforderlich. Wie gesagt, ich stand maximal 20 cm daneben und habe absolut nichts gehört und musste dann doch wieder jemanden fragen, ob die Bahn nach Bonn durchfährt oder nur bis Brühl oder Klettenberg. Das hat ja in dem Fall überhaupt keinen Sinn mit Inklusion, wenn ich dann doch wieder auf fremde Hilfe angewiesen bin und das zunehmend zum Problem wird, weil ich einfach auch nicht einschätzen kann, wen ich anspreche. Ich kann ja die Leute nicht wirklich gut erkennen aufgrund meiner Seh–Einschränkung. und wie gesagt: die Ansagen passieren ja auch nur, wenn jemand auf den Knopf drückt. Und nicht automatisch, wenn eine Bahn einfährt. Zumindest oberirdisch. Und von daher finde ich persönlich, ist die „Belästigung“ von Anwohner:innen doch durchaus überschaubar.
Gruß aus Klettenberg, Saskia
Antwort der KVB, ebenfalls 18. August 2022:
Hi Saskia,
verstehe ich absolut und die Situation ist alles andere als zufriedenstellend. Wie gesagt, die Kollegen sind bereits an einer Optimierung dran, dass die Lautstärke der Umgebungslautstärke angepasst wird. Ich hoffe, es dauert nicht mehr allzu lange!
Liebe Grüße
Weitergeleitet an die Behindertenbeauftragte der Stadt Köln
Ich habe diesen Chatverlauf auch nochmal an die Behindertenbeauftragte der Stadt Köln geschickt. Denn darauf zu warten, bis die KVB neue Einstellungen macht, kann niht die Lösung sein. So wie es jetzt gerade läuft, hat das mit selbstbestimmten Leben und Inklusion nichts zu tun.
Mal sehen, ob sich jetzt etwas tut. Ich berichtet weiter.
Bildquellen
- EIne Ansage-Automatik auf einem Bahnsteig der Kölner Verkehrsbetriebe: Saskia von der Burg